Entspannung kann die Geburtsstunde vieler wunderbarer Ideen sein. Entspannt denkt es sich leichter. Neuere  neurologische Forschungsergebnisse zeigen, dass das Gehirn gerade in der Entspannungszeit auf Hochtouren arbeitet und sich neu vernetzt. In Entspannungszeiten können sogar neue Nervenzellen entstehen.
Körper und Seele sind untrennbar miteinander verbunden, und sie beeinflussen sich gegenseitig. Auch wenn wir ein Stressgeschehen erst einmal als einen geistig-seelischen Vorgang empfinden, werden dadurch ja viele körperliche Reaktionen ausgelöst. Die Verspannungen und Blockaden sitzen dann im Körper. Deswegen sind viele Entspannungsmethoden leichte Körperübungen. Uns mit unserem Körper zu verbinden und uns in ihm wohlzufühlen, trägt wesentlich zu unserer Entspannungsfähigkeit bei.
Es gibt nicht die "eine richtige Methode", sondern für jeden Moment die beste Entspannung. Das richtet sich nach der Art der Anspannung, des Stresses, in dem Sie sich gerade befinden. Insofern ist es sinnvoll, in verschiedenen Momenten verschiedene Entspannungsmethoden auszuprobieren und Erfahrungen damit zu machen, für sich selbst zu experimentieren und herauszufinden, was hilft.

Wann waren sie das letzt Mal so richtig entspannt? Wie haben sie sich dabei genau gefühlt? Woran haben sie gemerkt, das sie entspannt sind? Dies sind einige der Fragen, denen wir uns im Seminar Entspannungstraining widmen. So individuell wie unser Stresserleben ist, ist auch unser Entspannungserleben sehr individuell und von vielen Faktoren abhängig, von unserer körperlichen Disposition, unserer Biografie und unserem ganz individuellen Lebensstil. In meinem Seminaren stelle ich neben den “Klassikern” wie zB die PMR eine Vielzahl sehr unterschiedlicher und unkonventioneller Entspannungsmethoden vor,  die aber schnell und einfach angewendet werden können.

Eine Entspannungsmethode will genauso erlernt werden wie eine Fremdsprache oder ein Tanzstil. Es reicht in der Regel nicht aus, eine Anleitung oder ein Buch darüber zu lesen. Es reicht auch nicht aus, sich die Entspannung vorzunehmen. So paradox es erscheint: wenn wir uns wirklich entspannen wollen, müssen wir ganz aktiv und bewusst etwas dafür tun. Wir müssen uns auch ganz bewusst dafür entscheiden, Distanz zum täglichen Stress herstellen zu wollen.

Ziel aller Entspannungsverfahren ist die Entspannungsreaktion, die sich auf neuronaler Ebene in einer Aktivierung des Parasympathikus und einer Schwächung des Sympathikus äußert. Auf der körperlichen Ebene wird der Muskeltonus verringert, die Reflextätigkeit vermindert, werden die peripheren Gefäße erweitert, wird die Herzfrequenz verlangsamt, der arterielle Blutdruck gesenkt, der Sauerstoffverbrauch reduziert, die Hautleitfähigkeit verringert, und zentralnervös werden die hirnelektrischen und neurovaskulären Aktivitäten verändert. Auf der psychologischen Ebene wird in der Entspannungsreaktion Gelassenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden erlebt und die Konzentrationsfähigkeit und Differenzierungsfähigkeit der körperlichen Wahrnehmung ist verbessert.